Zu einem Dialog zwischen den Firmen an der Rü und der Politik hat am Freitag die IHK geladen. Es ging um die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs, auf der Rü und darum, dass die Firmen den Politikern ihre Sorgen und Erfahrung vortragen konnten.
Alle Aspekte wurden von den Betroffenen aus verschiedenen Branchen, von der Apotheke bis zur Konditorei, vom Modeladen bis zum Gastronomen, anschaulich und eindringlich vorgetragen. Schließlich wissen die Betreiber am besten über ihre Lage und ihre Kunden Bescheid, haben teilweise Erfahrungen mit der Rü-Sperrung und der Einbahnstraße beim Bau der Fahrradstraße und oft auch aus anderen Städten.
Die CDU zeigte Verständnis und machte deutlich, dass sie auf derartige Maßnahmen eher verzichtet hätte, während die Grünen mehr wollen, als es der jetzt vorliegende Kompromiss darstellt.
Damit wurden nun auch diese Positionen einmal wahrgenommen! Es geht um die Sorgen, Kunden zu verlieren, weil die Anfahrtwege komplizierter, länger und mit Staus verbunden sein werden. Es geht um die konkreten Erfahrungen der Firmen. Zwei Firmen haben ausführliche Umfragen bei ihrer Kundschaft durchgeführt und festgestellt, dass um die 70 % der Kunden mit dem Auto kommen. Die Gutachter-Daten zeigen, dass es über 10.000 pro Tag sind. Ein Expansionsmanager mit deutschlandweiter Erfahrung machte deutlich, dass Maßnahmen, wie diese, in Mittelzentren praktisch immer zu großen Schäden beim Handel geführt und Einkaufsstraße damit kaputt gemacht haben. Die Liste der Referenzen ist in der Tat lang. Jetzt endlich stellte der Gutachter fest, dass der tatsächliche Durchgangsverkehr unter 10 % liegt.
Andererseits sollen aber die Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer verbessert und Staus vermindert werden. Bei der Suche nach Kompromissen unter den komplizierten und umstrittenen Randbedingungen (Deutsche Umwelthilfe etc.) ist es gut, wenn durch Veranstaltung wie diese, die Positionen der Anlieger eingebracht werden konnten, wenn auch sehr spät. Es fehlen viele weitere, wie die der Anlieger in deren Wohnstraßen der Verkehr geleitet werden soll.
Einige Händler veranstalten am Samstag 28.10.23 eine Demo, ausgehend um 11:00 Uhr von der Philharmonie (nicht Grugahalle) und laden alle ein, die den Charakter der Rü erhalten wollen.
Ähnlich wie vom Radentscheid, gibt es eine Petition gegen weitere verkehrliche Einschränkungen, die man online unterstützen kann.