RÜTTENSCHEID - Gute Zeit.

Rü StreetArt

Rü StreetArt / Gestaltung von "Stromkästen"

Zum dritten Mal wurden 2023 neue "Stromkästen", also vor allem Trafos, aber auch Kabelverteiler, von Schülern des Maria Wächtler Gymnasium umgestaltet. Erste Bilder, Bilder von 2022

Die Hälfte der 10 in diesem Jahr bearbeiteten Standorte war neu, andere wurden nach 1-2 Jahren neu gestaltet.

Von Seiten der Anlieger gibt es schon weitere Standortvorschläge, und die Künstler wurden teilweise mit Getränken und Keksen unterstützt.

Das Projekt findet also bei Anliegern großen Anklang, aber auch bei den Lehrerinnen, die darin ein tolles Projekt zur Partizipation, Reflexion von Kunst im öffentlichen Raum/street art sehen sowie eine Öffnung des Kunstunterrichts: Verbindung von Schule und Leben, Identifikation mit Stadtteil. Z.B. wohnen einige Schüler hier und freuen sich, dass sie ganz aktiv ihre Umgebung mitgehalten können (Isabellastr.: der Hippie-Bus im Titelbild soll auf die tolle, harmonische Nachbarschaft, das Miteinander der Anwohner:innen verweisen)

 Das Ganze ist in das Kursprogramm der Schule eingebunden. Die Schülerinnen und Schüler haben im Vorfeld gestalterische Mittel der Malerei untersucht und ausprobiert: Wirkung von Farben, Grundelemente der Komposition, Malweisen erprobt. Die Entwürfe für die Stromkästen wurden in Gruppen entwickelt und gemeinsam reflektiert, die Kunstlehrerinnen haben die Jugendlichen hierbei unterstützt. Kriterien für die Gestaltung waren u.a. der inhaltliche Bezug zur Umgebung, aber auch formale Gestaltungsmittel (z.B. Anpassung der Farbgebung an umstehende Gebäude). Die Schüler:innen arbeiten ca. in Fünfergruppen an einem Standort.

Auch diese Aktion soll den öffentlichen Raum lebendiger gestalten. 

Die Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) bietet Schülern des Maria-Wächtler-Gymnasiums, in Abstimmung mit Westnetz, Gelegenheit "Stromkästen" im Straßenraum künstlerisch zu gestalten.

Mit „Stromkästen“ sind Transformatoren und Verteilerschränke gemeint, für die Westnetz freundlicherweise der IGR die Erlaubnis erteilt hat. Die IGR trägt auch die Kosten, insbesondere für das Material.

Wir freuen uns über das Engagement aller Beteiligter und sind offen für neue Ideen.

 

Hintergrund und Konzept

"Stromkästen" ist ein sehr umgangssprachlicher Ausdruck für Compact-Transformatoren-Stationen und Kabelverteilerschränke, die  man im Straßenbild oft sieht.  Die einen dienen in unserem Stromnetz der Spannungsabsenkung vom Mittelspannungsverteilnetz auf die gewohnten 240V des Niederspannungsnetzes, die anderen enthalten schlicht Kabelverbindungen.

Meist sind sie mit Aufklebern, Plakaten oder Schmierereien übersät und bieten kein schönes Bild im öffentlichen Raum. An einer guten Aufenthaltsqualität und einem möglichst attraktiven Erscheinungsbild sind aber viele interessiert; Besucher und Passanten, Anwohner und ansässige Firmen sowie die Stadt insgesamt, die mit Rüttenscheid schon deswegen in gewisser Weise ein Aushängeschild nach außen hat, weil es  durch Messe, CCE, Grugapark, Grugahalle, Museum Folkwang etc. sehr viele Besucher anzieht. Außerdem ziehen 178 Gastronomen und fast 400 individuelle Einzelhändler, aber auch Dienstleister viele Menschen an.

So hat sich die IGR schon vor Jahren vorgenommen sich um eine Verbesserung zu kümmern. Andere Stadtteile, allen voran die Mitstreiter aus Haarzopf, haben mittlerweile entsprechende Aktionen umgesetzt.

Es gibt auch durchaus bereits Anknüpfungspunkte, denkt man z.B. an die Wall of Fame am Bürgerzentrum Villa Rü, wo Graffitikünstler alle zwei Wochen eine Wand gestalten, oder an die Wänden rund um den Messeparkplatz P2.

Dankenswerterweise hat Westnetz als Netzbetreiber auf Anfrage der IGR 2019 die Genehmigung erteilt einige Kästen entlang der Rü zu gestalten. Selbst hat innogy/Westnetz auch kürzlich Trafos gestaltet und zwar mit Fotofolie und mit Werbung für Vereine, die man schon länger fördert. Am Rüttenscheider Stern wird z.B. für die Asindia Cardinals, einem Essener American Football Verein Werbung gemacht. In der Rosastraße 81 wird eine entsprechende Folierung für die Rockets folgen.

Nach vielen Gesprächen mit potentiellen Partnern für die Gestaltung wurde eine Zusammenarbeit mit dem Maria-Wächtler-Gymnasium vereinbart. Hier gibt es für ihr Engagement bekannte Kunstpädagogen. 

So helfen wir einer lokalen Schule und tragen dazu bei, dass die Schüler sich aktiv mit ihrem Stadtteil auseinandersetzen können. Geplant ist eine jährliche Wiederholung, so dass es Abwechselung in den Motiven geben wird.

Teams aus drei Kursen mit je 24 Teilnehmern der Jahrgangsstufe 10 im Alter von 15/16 Jahren haben Entwürfe erarbeitet, aus denen sie dann die zwei Besten ausgewählt haben, die dann realisiert werden.

Die Kunstlehrerinnen Mascha Fahrnbach, Dr. Minu Hedayati-Schreiber, Katharina Schechinger unterrichten jeweils einen Grundkurs Kunst in der Jahrgangsstufe 10. Die Schülerinnen und Schüler haben im Mai Entwürfe im Rahmen der Unterrichtsreihe "Was ist Kunst - graffiti, street art/ urban art" entwickelt. In diesem Zusammenhang haben sie die Spielarten des Genres kennengelernt und dessen Funktion diskutiert bzw. ob diese Kunstform als solche zu bezeichnen ist. Im Zentrum der kunstwissenschaftlichen Auseinandersetzung stand der britische Künstler Banksy. Die Jugendlichen haben sich überdies mit urban art/ Kunst im Öffentlichen Raum auseinandergesetzt und natürlich ganz konkret mit dem Stadtteil Rüttenscheid, um Ideen zu entwickeln für die Gestaltung der dort aufgestellten Stromkästen. Diese Entwürfe haben sie sich gegenseitig vorgestellt, kriterienorientiert beurteilt und jeweils die zwei besten ausgewählt. Es werden ca. 4 Schüler*innen pro Kasten arbeiten. 

Die Entwürfe wurden auch von den Lehrkräften benotet, und es wurden gemeinsam mit den Schüler*innen Bewertungskriterien hierfür erstellt.

Möglichst viele Entwürfe sollen ausgestellt oder hier gezeigt werden.

Nach sechs Standorten entlang der Rü wird die Umspannstation am Eingang von der Rü zum Christinenpark später, zusammen mit der Kita Hotzenplotz in der Villa Rü, gestaltet, denn die ist Patin des dortigen Spielplatzes. So entsteht noch mehr Beteiligung und lokaler Bezug.

Aktuell

Durch die Coronakrise gab es erhebliche Verzögerungen und Einschränkungen im Lehrbetrieb, so dass sich der Zeitplan weiter schoben hat. Trotzdem gab es aber weiterhin guten Kontakt zu den Schülern und eine konstruktive Zusammenarbeit unter den neuen Randbedingungen, so dass das Projekt im laufenden Schuljahr realisiert werden konnte.

Aus den Entwürfen wurden Anfang Juni die Sieger ausgewählt. Bis auf einen Standort erfolgte die Umsetzung am 23. und 25.6.20.

Siegerentwürfe


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