RÜTTENSCHEID - Gute Zeit.

Grugabad

Planungsprozess "Zukunft des Grugabades"

Aktualisierung April 2018:

Im Dezember wurden die Ergebnisse der Workshops und Foren, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Grugabades auf den Weg durch die Ausschüsse des Rates gebracht (Vorlage...). 3 Bände fassen sie zusammen und enden mit Empfehlungen für die Vorbereitung der Vergabe einer Machbarkeitsstudie.

Dokumentation Workshop 1 / Forum 1...

Dokumentation Workshop 2+3 / Forum 2...

Dokumentation Forum 3..., daraus: Empfehlungen...

Die Verwaltung wird nach der Beauftragung durch den Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen.

 

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Zusammenfassung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung "Zukunft des Grugabades" nach Workshop 3

Grundlagen

Wegen Renovierungsstau, hohem Zuschussbedarf und abnehmenden Besucherzahlen besteht Handlungsbedarf beim Grugabad. Um hier nachhaltig zu handeln ist ein langfristiges Konzept erforderlich, das alle Aspekte für eine längere Zukunft berücksichtigt, wie z.B.

- Nutzungskonzept im Lichte der Bedarfslage und des Sportkonzeptes in Essen

- städtebauliches Konzept

- Nutzung von Synergien und gute Vernetzung

- Wirtschaftlichkeit im Sinne eine maximalen Verhältnisses von Nutzen zu Aufwand.

Um Impulse und Ideen einzubringen und den Bürger zu beteiligen wurde ein Prozess der Bürgerbeteiligung initiiert, wie er in Essen schon häufiger mit gutem Erfolg durchgeführt wurde (Univiertel, Burgplatz...). Dabei geht es nicht um das Finden von Lösungen, sondern um das Entwickeln von Ideen als Beitrag zum politischen Entscheidungsprozess, der die Grundlage für konkrete Planungen schaffen muss.

Auf essen.de wird dieser Beteiligungsprozess dargestellt mit
- Darstellung des Vorgehens
- Einführung, insbesondere in die Architektur und die Aspekte des Denkmalschutzes
- Dokumentation von Workshop 1 (Juni) und vieler sonstiger Beiträge von Bürgern. (Folien der Vorträge - Für Teilnehmer - so nur bedingt verständlich))
- Dokumentation von Workshop 2 und 3...

- Daraus habe ich einen Auszug erstellt, der alle bis dahin erwähnten großen und kleinen Handlungsoptionen extrahiert. Siehe auch unten. Der Bericht aus dem 3. Workshop ist noch nicht berücksichtigt.
- Eine ebenfalls eigene Bildsammlung zum äußerlichen Zustand des Bades.

Drei Arbeitsgruppen mit je ca. 20 Teilnehmern hatten unterschiedliche Themen:

Team 1 – "verändert & mehr", Moderation Andreas Kipar; Mailand, Essen (Landschaftsarchitekt)
(Kann das Bad stärker in das Parkgeschehen eingebunden werden?...)

Team 2 - "erweitert & mehr", Moderation Matthias Pfeifer; Düsseldorf (Architekt)
(Das Grugabad könnte eventuell um weitere Nutzungen (Freizeit) ergänzt werden?...)

Team 3 - "erneuert & mehr", Moderation Prof. Pablo Molestina; Köln (Baukünstler)
(Das Grugabad kann erneuert werden, wenn man sich eventuell auf eine reduzierte Kernkompetenz besinnt?...)

Jeweils am Ende der Workshops wurden die Ergebnisse jeder Gruppe präsentiert. Am 1. Workshop im Juni und am 2. Tag im September geschah dies ab 18 Uhr in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung. Am 19.10. ist eine Abschlusspräsentation geplant, nachdem die Steuerungsgruppe die Ergebnisse verarbeitet hat.

Der vorgetragenen Kritik, dass viele Bürger an Werktagen nicht ab 10 Uhr Zeit haben, muss man entgegenhalten, dass die Aufteilung der rund 25 Stunden auf Abende zu ca. 6 Terminen geführt hätte, die auch weniger Intensiv gewesen wären. Termine an Sonntagen führen erfahrungsgemäß auch zu erheblicher Kritik und an Samstagen können auch viele nicht. Die Foren um 18 Uhr gaben Gelegenheit sich trotzdem zu informieren und zu beteiligen.  

Aus den verschiedenen Blickwinkeln ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse, die ggf. zusammenzuführen oder in verschiedene Varianten zu entwickeln sind.

Ausgeblendet wurden Sachzwänge, wie Wirtschaftlichkeit, Bedarf, Interessen anderer, politische Situation etc.. Das war für viele frustrierend und nimmt den Ergebnissen etwas an Bedeutung, aber das Format war sicher auch nicht geeignet derartige Fachfragen zu behandeln.

Man muss daher sehen, dass es sich hier nur um Impulse für die weitere Planung und Bewertung aus der Sicht der Bürger handeln kann. Zusätzliche Wirkung des Prozesses ist die Transparentmachung der Zusammenhänge.

Sehr erfreulich war die hervorragende und sehr angenehme Zusammenarbeit so vieler sehr unterschiedlicher Bürger, die geprägt war von Freundlichkeit, Offenheit, Sachorientierung, Kompromissfähigkeit und einer freundschaftlichen Stimmung.
Der Wunsch diese Kontakte und die Zusammenarbeit fortzusetzen drückt sich darin aus, dass sich ein Freundeskreis Grugapark gegründet hat, aus dem vielleicht mal ein Verein werden kann.
 

Ergebnisstand nach Workshop 3

Gemeinsame Positionen

Bad erhalten

Schon nach dem ersten Workshop, bei dem die Bürger ihre meist sehr emotionale und positive Haltung gegenüber dem Bad als Institution und Ikone deutlich gemacht haben, besteht Einigkeit, dass es möglichst in der bestehenden Form bestehen bleiben sollte, zumal der bevorstehende Denkmalschutz dies weitgehend zementieren wird. Das entspricht glücklicherweise auch der Haltung der Stadtspitze.
Die Vertreter des Denkmalschutzes haben signalisiert, dass keine kostenträchtigen Auflagen bei der Erhaltung von Details (z.B. Fliesen) zu erwarten sind. 

Angesichts der Problemlage wurden viele große und kleine Verbesserungsvorschläge gemacht und Ideen entwickelt. Siehe unten.

Über die Bedeutung der einzelnen Teile des Bades gehen die Meinungen auseinander. 50m-Becken, Sprungturm, Wellenbad haben alle starke Fangemeinden, so dass keines der Angebote entbehrlich erscheint. Dies bestätigt die mittlerweile erfolgt Befragung der Besucher. (Wortgröße im Bild entspricht Häufigkeit der Nennung)

 

Sanierung
Es steht außer Frage, dass die Anlage im bestehenden Zustand nach Jahrzehnten des Renovierungsstaus saniert werden muss. Davon wird man äußerlich nicht viel sehen, denn es geht um die Wasseraufbereitung, Sanitär- und Umkleideräume, Gehwege, Ausbesserungen an Gebäuden und ggf. die Modernisierung der Becken hinsichtlich Hydraulik, Überlauf, Beheizung etc.. 

Hierüber wurde wenig diskutiert, da das in jedem Fall zu machen und ein Thema für die Fachleute ist.

In den Vorschlägen der Bürger, die unten aufgelistet sind, werden viele Impulse im Detail gegeben.

Nutzungskonzept

Es scheint ebenfalls weitgehender Konsens, dass im Rahmen des Bäderkonzeptes das Grugabad ein reines Sport- und Freizeitbad sein sollte. So könnte das Sportzentrum Rüttenscheid erheblich entlastet werden und nur noch durch Vereine und Schulen genutzt werden. Das wäre eine wesentliche Verbesserung des mangelhaften Angebotes an Schul- und Ausbildungsschwimmen und ein wichtiger und überfälliger Schritt in der Versorgung der Bürger. Herr Melzer sieht als Fachmann die Chance einer Vorreiterrolle Essens im Schulschwimmen. Da das Ausbildungsschwimmen nicht von Personal des Bades beaufsichtigt wird, kann dieses im Grugabad eingesetzt werden, was gut ist für die Personalkosten.

Das setzt die Schaffung einer ganzjährigen Nutzungsmöglichkeit des Grugabades voraus, das dann nur für Freizeit und Sport da wäre. Angesichts der zentralen Lage, der guten Erreichbarkeit und der sonstigen Angebote sehen Experten wie Horst Melzer hierfür große Potentiale und betonen den Bedarf.
 

Erweiterung des Angebotes ("Nur Schwimmen reicht nicht mehr")

Im Sinne eines verbesserten Nutzen/Aufwand-Verhältnisses sollte der Nutzen für die Bürger in qualitativer wie zeitlicher Hinsicht erweitert werden, wobei eine bessere Ausnutzung der bestehenden Einrichtungen erreicht würde.

Ganzjahresnutzung

Es besteht Einigkeit, dass eine Ganzjahresnutzung erreicht werden soll, um die Anlagen besser zu nutzen. In welcher Form dies geschehen soll, darüber haben die Gruppen unterschiedliche Ideen entwickelt.

Überdachung des 50m-Beckens
Um möglichst vielen Nutzergruppen ein Ganzjahresangebot zu machen soll das 50m-Becken mit seinen 10 Bahnen in Quer- oder Längsrichtung aufgeteilt werden, um auch überdachte Nichtschwimmerbereiche zu schaffen. Vielleicht ließe sich das Variabel realisieren.

Die Tribüne soll dabei erhalten bleiben, so dass Veranstaltungen möglich bleiben. Man könnte an Gastronomie in diesem Bereich denken.

Eine Abdeckung der Wasserfläche, die anderenorts schon praktiziert wird, böte die Möglichkeit beliebige Veranstaltungen für ca. 1000 Personen zu realisieren.

Eine Verkleinerung der verhältnismäßig großen Tribüne in Längsrichtung böte ggf. die Gelegenheit auch einen Kleinkinderbereich anzulegen.

Umkleiden und Gastronomie sollen in bzw. hinter die Tribüne.

Die Umhausung soll zum Bad hin weit zu öffnen sein.

Es gibt von Bernd Broda die folgenden Entwürfe und eine Animation... Die Bauform der Halle (hier mit Solarzellen) kann natürlich auch anders erfolgen.

 
Mittlerweile gibt es eine weitere Animation von Bernd Broda, die ein verschiebbares Dach vorsieht, weil dies billiger sein dürfte.

Die Stützen, zwischen denen Glaswände eine möglichst transparente Wirkung ermöglichen sollen, sind noch etwas dicht und breit gestaltet (das ändern wir vielleicht noch), aber die Grundidee wird deutlich.

 
 
Überdachung des jetzigen Nichtschwimmerbeckens
Ein weiterer Vorschlag von Team 3 überdacht nur das jetzige Nichtschwimmerbecken, das umgebaut werden soll, um neben Nichtschwimmerbereichen auch 50m-Bahnen zu bieten. Die hier stehende skulpturale Rutsche ("Elefant"), die in jedem Fall erhalten bleiben muss, stände dann in der Halle.

 
Neubau und Kaltschwimmen
Eine weitere Ideen ist ein neuer Gesundheitsbereich hinter der Tribüne, der über einen Gang durch die Tribüne das Schwimmen im 50m-Becken ohne Überdachung erlaubt. Die Annahme ist, dass die Sportschwimmer bei ausreichender Wassertemperatur hieran Interesse hätten und dass der neu gebaute Teil genügend Becken für ein attraktives Angebot außerhalb des Sommers bietet.
 

Es gibt auch Bäder (s.u.), die Traglufthallen einsetzen, die im Sommer abgebaut werden. Nutzer berichten aber von unangenehmem Klima mit Druck auf den Ohren und Kälte. Sicher stehen geringeren Investitionen höhere Energiekosten und geringere Qualität gegenüber.
 

Weitere Sport- und Gesundheitsangebote

Einvernehmen besteht darüber, dass weitere Sportangebote geschaffen werden sollten. Beispiele sind Kletterwand oder -Parkours, Tauchen im Sprungbecken, Kanu, Standup Padling, Ballsport, Bogenschießen, Gerätesport, Trimmpfad u.s.w.. Zum Teil gibt es schon Ansätze, die aber in der Vergangenheit von der Verwaltung ehr behindert wurden. Kurs- und Trainigsangebote könnten dies ergänzen.

Großer Beliebtheit erfreuen sich Riesenrutschen oder Inflatables.

Ein weiteres Gesundheits- und Wellnessangebot, das zum Wasserangebot passt und dieses ergänzt, erfordert Räumlichkeiten wie auch viele denkbare Fitnessangebote.

Da die südlichen Randgebäude zu einem erheblichen Teil nur als Lager o.ä genutzt werden, besteht in diesen 4 Kuben ein erstes, aber begrenztes Raumpotential.

Besser wäre ein Zubau neuer Gebäude. 
Dazu gibt es das Konzept der Gruppe 2, die Fläche hinter der Tribüne zu nutzen, welches angrenzend die Beckenüberdachung vorsieht und alternativ Version der Gruppe 3, die Halle über dem jetzigen Nichtschwimmerbecken zu ergänzen, indem ein Neubau in Verlängerung der bestehenden, südlichen Randgebäude erstellt wird. 

Neben dieser Nutzung des eigenen Geländes gibt es auch Vorschläge extern zu bauen. Auf konkrete Ideen wird unten eingegangen.

Freizeit und Gastronomie

Neben Schwimmen, Sport und Gesundheit sollte die Nutzung um sonstige Freizeitangebote ergänzt werden. Die Einbettung in viel Grün und Landschaft sowie die Vorschläge, Sandbereiche statt Wiese anzubieten (was auch betriebliche Vorteile bieten soll) lässt an den Seaside Beach denken.

Die Öffnung für externe Veranstalter, Firmen- und Privatveranstaltungen bietet die Möglichkeit Einnahmen zu generieren.

Erforderlich wäre eine passende Gastronomie, die nicht aufwändig sein muss.
Andererseits besteht auch sonst Bedarf an einem verbesserten Gastronomieangebot.

Musik spielt eine wichtige Rolle und neben Hintergrundmusik sollte an Veranstaltungen gedacht werden. 

Für all dies kommt der östliche Rand mit Liegewiese und Baumbestand infrage.

Die Teams haben unterschiedliche Varianten für die Nutzung dieser Fläche entwickelt, die noch offiziell präsentiert werden. Sie enthalten die Komponenten Öffnung zur Gruga (ganz oder über Tore), Schaffung eines Weges durch die Gruga bis zum Klinikum, auch für Fahrräder, Öffnung der Fläche Eintrittsfrei...

Kultur- und Freizeitveranstaltungen

Dieser Bereich bietet sich für eine Freilichtbühne an.

Generell wird wegen der landschaftlichen und auch architektonischen Reize eine ganzjährige Nutzung für Kulturveranstaltungen angestrebt.

Sie besteht bereits sein einigen Monaten auf Eigeninitiative von Lelena Ivanovic in Form der Veranstaltungsreihe "Kunstbaden". Mit gutem Erfolg wurden hier die Qualitäten dieser Location demonstriert.

Vorschläge zur Nutzungsoptimierung dieser Fläche im Normalbetrieb sind Teil der u.a. Zusammenstellung. 
 

Zubau

Eine Erweiterung der Angebote wird sehr wahrscheinlich nicht ohne den Zubau von Gebäuden möglich sein. Auch für eine Ganzjahresnutzung kann dies notwendig sein, schon weil Umkleide- und Sanitäreinrichtungen an einem überdachten Becken möglichst anliegen sollten.
 

Auf dem bestehenden Gelände bieten sich folgende Flächen an:

- Hinter Tribüne, wo eine Volleyball-Fläche und Restgebäude des alten Einganges kaum genutzt liegen. Über die Grenze des Bades hinaus schließt sich der Verkehrsübungsplatz an, der früher Badgelände war, jetzt aber zum Grugapark gezählt wird.

- Östlich der bestehenden Umkleidegebäude in deren Verlängerung am südlichen Rand des Geländes. Hier wurde zur Verbesserung der Sichtbarkeit auch schon ein neuer Eingang vorgeschlagen.

- Am Ostrand mit großer Nähe zur Messehalle 3, was allerdings auf Kosten der Liegewiese und des Baumbestandes ginge. Zwischen diesem Bereich und der Messe liegt das Mühlenbachtal mit dem Damwildgehege des Grugaparkes.

Die Lage von Zusatzgebäuden, etwa für weitere Gesundheitsangebote, hängt wesentlich von der Lage der Beckenüberdachung ab.
 

Esterne Flächen

Es mag der Profession der Moderatoren geschuldet sein, oder - wie die Teilnehmer nach einiger Zeit vermuteten - an einer Vorgabe des Auftraggebers; jedenfalls wurde insbesondere im dritten Workshop in allen Gruppen intensiv über die Bebauung von Nachbargrundstücken diskutiert, was natürlich umfangreiche städtebauliche Potentiale erschließen würde. Ein Vorschlag, der zwar kaum von den Bürgern kam, aber neben den Entwicklungspotentialen für die Stadt auch wesentlich zur Finanzierung von Maßnahmen für das Bad beitragen kann.

Hier kommen folgende Flächen infrage (von Ost nach West):

1. der Parkplatz an der U-Bahnhaltestelle (östlich, Nähe Messe)

2. die Einfahrt in deren Bereich der neue Eingang angedacht ist

3. das Parkhaus P9, das ein leicht demontierbares Model ist und der Messe gehört (500 Plätze)

4. die Fläche um den Grugaeingang herum, in unmittelbarer Nähe der Autobahn.

Hier gibt es verschiedene Variationen von Bebauung deren Darstellung dem offiziellen Bericht überlassen bleiben soll. Folgende Überlegungen spielen bei diesen Varianten eine Rolle:

- Die Fläche Grugaeingang (4) ist sehr autobahnah, so dass hier alle ein hohes Gebäude vorsehen, damit eine Wahrnehmung von der A52 aus erreicht werden kann. Ein Gedanke, der auch bei den beiden e.on-Türmen eine Rolle spielte, die die Assoziation eines Stadttors wecken und Essen bzw. Rüttenscheid von der Autobahn aus sichtbar machen wollen. 

Hier bietet sich eine Neugestaltung des Grugaeingangs, ggf. zusammen mit dem des Grugabades an.

- Die bestehenden Parkflächen, insbesondere P9 (3), sind für die Messe unverzichtbar. Eine Verlegung auf die Fläche an der U-Bahnhaltestelle (1) ist unkritisch, da angeblich sogar mehr Fläche zur Verfügung steht.

Nützlich wäre natürlich zusätzlich zu P9 auch die andere Fläche im Osten (1) mit einem Parkhaus zu bebauen. Damit könnte man ggf. die Abdeckung des Parkbedarfes für zusätzliche Einrichtungen zu Messezeiten sicherstellen, denn die ist nicht gegeben.

- In jedem Fall muss der Bereich der jetzigen Zufahrt (2), der ggf. auf den neuen Eingang zulaufen wird, möglichst breit gestaltet werden, denn es besteht Einvernehmen, dass hier ein Platzcharakter entstehen muss, um den neuen Eingangsbereich bzw. das Bad möglichst sichtbar zu machen. "Plaza"

Die Spannbreite der Bebauungsideen geht bis hin zu dem Bau eines ganzen Quartiers in Gruppe 3.

 
Gruppe 1 hat den geringsten Zubau geplant und widmet sich dem Weg zwischen dem Parkhaus P9 und den kubischen Randgebäuden. Um das Bad sichtbar zu machen wird ein Hochweg über beides gebaut. In den Gebäuden werden die freien Flächen mit Firmen belegt, die zum Schwimmbad passen. Yoga, Tanz, Gesundheit, Start-ups....

 
Alle Bilder sind Arbeitskopien, die der Endfassung nicht vorgreifen sollen.

s.a.Bericht über den Workshop 3...

Es besteht Einigkeit, dass die Wahrscheinlichkeit einer so umfassenden Randbebauung gering ist, aber die Workshops sollten kreativ auch Visionen für unsere Stadt ermöglichen. Sie machen deutlich, dass hier erhebliche städtebauliche wie auch finanzielle Potentiale liegen.

Man wird sehen....

 

Weitere konkrete Handlungsoptionen aus Bürgervorschlägen

(u.a. Extrakt aus dem offiziellen Bericht zum 1. Workshop)

 
Bauliche Änderungen

Umkleiden und Sanitäre Anlagen sanieren: Trennung der Geschlechter / Vergrößerung der WC-Anlagen / Vergrößerung der Duschräume inkl. Tür zur Duschkabine / Duschen in Großraumduschen umwandeln / barrierefreien Bereich einrichten / rutschfeste Bodenfliesen / "sichere" Schließfächer

Wellenmaschine sanieren, damit Wellen wieder alte Höhe haben.

Nichtschwimmerbecken beheizen.
 

Vorbilder für Überdachungen
www.sv13.de/freibad-gladbeck - Traglufthalle nur im Winter 
www.badewelt-sinsheim.de/palmenparadies - große Halle 
www.soltau-therme-online.de/schwimmen/cabriodach - verschiebbares CabrioDach 
www.swr.de/swraktuell/bw/mannheim/neuesschwimmbad-in-gruenstadt-kumm-mir-gehn-ins-cabalela/-/id=1582/did=19306600/nid=1582/ccg3t0/index.html – auch verschiebbares CabrioDach 
www.badewelt-euskirchen.de - große Halle mit Schiebedach

 

Gastronomie, Event, Erlebnis:

• Dünenlandschaft statt Wiese (soll attraktiver und billiger im Betrieb sein) / Gastronomie- und Eventbereich, Beachclub.

• Bestehende Gastronomie optimieren oder umlegen. („Der Grill-Kiosk darf gerne an eine andere Stelle des Grugabades verlegt werden, denn ich möchte nicht in eine Pommes treten, bevor ich das Schwimmbecken betrete.“)

 

Öffnung zum Grugapark hin („…vollständige Integration des Bades in den Grugapark, so dass der Eintritt in jedem Fall für beides gilt“). Dies bietet sich insbesondere an, wenn man einen attraktiven Aufenthalts-, Event- und Gastronomiebereich erstellen und damit die Nutzung der Flächen über das Schwimmen hinaus erweitern sollte. Oder auch, wenn durch neue Nutzungen Liegefläche reduziert wird. Die Tummelwiese wurde in der Vergangenheit immer wieder mal für Events, wie Konzerte, genutzt. Ein einheitliches Eintrittssystem könnte vielleicht zur Ablösung des sehr mangelhaften Automatensystem des Parkes genutzt werden. Allerdings gibt es wegen der bestehenden Gebäude – insbesondere des ursprünglichen Restaurants, welches für Grugapark und Grugabad da war, nur in östlicher Richtung eine Gelegenheit zur Öffnung, wo aber ein zunehmender Höhenunterschied besteht.

Der Grugapark hat große Bedenken gegenüber einer Öffnung.

Es sein denn man baut an anderer Stelle, so dass die Kita umziehen kann. (sehr unwahrscheinlich).

Man kann wegen des Baumbestandes das Bad auch von der Gruga praktisch nicht sehen.

  

Nutzungserweiterungen

• Riesenrutschen

• Inflatables

• Neue Sportarten
z.B. Triadlon, Kanusport: Anfänger- und / oder Sicherheitstrainings im Kinder- und Sportbecken, Seekajak-/Wildwassertrainings im Wellenbecken, Ball- und Federballspiele, Basketball, Beachvolleyball, Wasserspielplatz, Tauchangebote im Sprungbecken, Stand Up Paddling, Boot Camp, Bogenschießen, Wildwasser, Wasserski

• Training anbieten

• Kletterwand / Kletterpark o.ä. im vorderen Bereich der Liegewiese

• Gerätesport, Sauna-Wellness, Gesundheit…

• Trimmpfad, Sport- und Bewegungsangebote durch Kur vor Ort/Essener Sportbund

• Wettbewerbe (Kanupolo o.Ä.) im Sportbecken. Für die Dauer der jeweiligen Veranstaltungen könnten die Grünflächen evtl. zum Zelten genutzt werden, um (insbesondere bei mehrtägigen Veranstaltungen) auch überörtliche Kanusportler bzw. -vereine mit „ins Boot“ zu holen.

• internationale Wettkämpfe

• Konzerte, Beachpartys etc. – lockt neue Besucher ins Grugabad.

• Kultur, Lesung, Konzerte etc.

• Open Air Kino

• Tag der Besinnung / Tag der Stille / Yoga

• Flutlichtschwimmen

• Behinderte

• Arbeitnehmer aus Umgebung, EON

• Bars

• Grillen, Privat- und Firmenfeiern

 

Bestandsoptimierungen

• Ungeheizte Becken beheizen, um die Attraktivität zu erhöhen (vor allem Nichtschwimmerbecken).

• Sportbecken wettkampftauglich machen (Thurmfeldbad anscheinend für Wettkämpfe nicht ganz geeignet). Hydrauische Optimierung.

• Es heißt, dass die Verminderung der Beckentiefe (insbesondere des Sportbeckens) auf 1,25m wesentliche Einsparungen beim Wasser und günstigere Auflagen bei der Aufsicht sowie der Eignung zum Schulschwimmen zur Folge hätten. Da das einfach – vielleicht auch testweise – zu realisieren ist, sollte dem nachgegangen werden.

• Wegen der Auflagen kann eine Absperrmöglichkeit bestimmter Flächen Kosteneinsparungen bringen. Ebenso natürlich eine Reduzierung der Beckenangebote.

• Erweiterung des Kinderbereiches / Kombination von Gastronomie (für Eltern) und Spielangebote Kinder.

• Eine begehbare Glasdecke über den „überdachten“ Spielbereich, damit mehr Licht hereinkommt.

• LED-Beleuchtung

• Illumination der Becken (+Wasserorgel !?)- Die Becken hätten auch an kälteren Tagen eine "Funktion". Zusätzlich könnten sie an warmen Abenden für Partys zur Verfügung stehen.

• Mehr Mischkultur in der Botanik

• Gehwegplatten, die sich nicht so aufheizen/Füße beim nicht verbrennen

• Rutschfeste Fliesen

• bessere Beschilderung und mehr Uhren.

• Strom durch Solar auf den Dächern.

• Warmwasser durch Solarheizung? Im Winter nicht genutzte Becken dann als Speicher nutzen.
• „Meerwasser“/Salzbecken, um sich von dem Chlorbecken abzugrenzen (Gesundheit)“

• Es soll nicht weggelassen werden, dass es auch einen Beitrag gab, das Bad so zu belassen, wie es ist. Bei Planungsoptimierungen sollte tatsächlich diese 0-Variante auch berücksichtigt werden.
 

Organisatorische Änderungen

• mehr Aufsicht bei gutem Wetter - Sicherheitsgefühl stärken

Von den international tätigen Experten wurden bei der letzten Bürgerbeteiligung konkrete Beispiele genannt, dass allein eine intensive Reinigung über längere Zeit die Sozialstruktur und das Verhalten der Besucher sowie damit das Image von Parks und Bädern wesentlich geändert wurde. Eine preiswerte Alternative zu baulichen Investitionen.

Liegeflächen: Abtrennung nach Geschlechtern, in Ruhe-Bereich, Raucherbereich, Nichtraucherbereich, Familien-Bereich, Sport-Bereich…

• Festes, nettes Personal:
„Dellwig, dass sich den Stempel „Familienbad“ gibt. Die Besucherzahlen gehen weiter nach oben, das Team vor Ort wird wegen der netten familiären Umgangsform gelobt. Der Wiedererkennungswert in jeder neuen Saison ist durch gleichbleibendes Personal hoch. Das angestellte Badpersonal im Grugabad ist ebenfalls super, aber durch die jährlich wechselnden Rettungsschwimmer wird nicht das gleiche Ergebnis erreicht wie in Dellwig. Personal vom Thurmfeld und Rüttenscheider Bad könnte im Ganzjahresbetrieb zum Grugabad verlegt werden und hier einen positiven Effekt bei den Gästen bewirken.“

Sauberkeit:
• Müllvermeidung durch Geschirrpfand
• Einsatz von Biomüllsäcken
• mehr Abfalleimer - auch für Zigaretten.
• mehr Sauberkeit; mehr Hygiene; mehr Achtsamkeit
 

Öffnungszeiten

• Erweiterung der Öffnungszeiten. Keine Mittagspausen – „hält Familien ab, die gerne morgens oder vormittags ins Bad gehen würden, um dort den Tag zu verbringen, so wie es früher auch üblich war. Einfach mal spontan ins Bad gehen geht ja heute gar nicht mehr, da muss man vorher zuerst im Internet recherchieren, wer wann wo auf oder zu hat.“

• Vergleichmäßigung der Öffnungszeiten, damit man einfacher weiß, wann offen ist.

• Nutzung auch nach 20:00 Uhr (für Sportler, Vereine z.B.)

• Kassenbereich: „Bitte entfesseln. Zu lange Warteschlangen, zu wenig geöffnete Kassen. Hier könnte es auch eine Lösung wie bei der EVAG geben, mittels Chipkarte den Zugang zum Grugabad zu bekommen?“
  

Eintritt – zu niedrig?

• Preise für die Frühschwimmer moderat anpassen. Auch für längere Nutzungszeiten sollte sich das Entgelt erhöhen, wie es in anderen Bädern auch der Fall ist. Zeitlich staffeln.

• Kurzschwimmer moderat erhöhen

• Nutzer für den ganzen Tag zahlen auch mehr (hier weitere Zusatzeinnahmen durch einen Kiosk)

• Einführung After-Work-Tarif ab 18 Uhr

• Zeittarife einführen (3-Stunden-Ticket)

• Monats- und Jahresabo einführen!

• Entwicklung eines Kombitickets für Grugabad / Kur vor Ort / Grugapark und das außerhalb der Messeveranstaltungen ungenutzte Parkhaus am Grugabad. Das neue Ticketsystem sollte einheitlich und berührungslos sein.

• Früher gab es Saisonkarten und das Bad war besser gefüllt auch bei weniger idealem Wetter. Die Karte wird am Anfang der Saison bezahlt und auch wenn die Saison verregnet, ist das Geld da.

 

Marketing

• Gemeinsame Dachmarke mit Grugapark, Messe, Grugahalle - gemeinsames Kommunikationskonzept

Marketing, Information über Angebote etc. verbessern / Logo / Soziale Netze / Plakatierung, Anzeigen / Hinweisschilder auf Rü / Haltestellenname Grugabad ergänzen / Pressearbeit / Aktionen...

Sichtbarkeit von Straße und Grugapark aus verbessern / Flaggen / Planen an Parkhaus...

• Emotionale Bindung fördern / Den Stolz der Bürger wecken: einzigartiges Ensemble!
Das Grugabad sollte zu einer Attraktion mit überregionalem Ruf als Aushängeschild für Essen gehegt und gepflegt und eher ausgebaut als verkleinert werden.
Machen Sie das Gruga-Bad wieder groß! Seien Sie mutig und visionär! Sorgen Sie für einen Image-Wechsel

Neidisch sieht mancher auf die Gelder, die in der Grünen Hauptstadt für Werbung, z.B. für den Seaside Beach, ausgegeben wurden. Ein Bruchteil hätte dem Grugabad gut getan.

• Marketingteam gründen

Unterstützergruppe gründen / fördern (ist schon in der Entstehung)
 

"Plötzlich ist es viel mehr als "nur" eine Schwimmbadsanierung - es geht um Fragen zur Stadtentwicklung, zu den (auch) überregional wahrnehmbaren "Leuchttürme" der Stadt, zur Marke "Gruga" und zu (landschafts-) architektonischen Visionen! 

 
Sonstiges
 

Es heißt, dass bei anderen Bädern der ESPO als Betreiber erhebliche wirtschaftliche Vorteile gebracht hätte. 

"Eine Teilprivatisierung ist zu erwägen („nach dem Vorbild Blau-weiss Bochum. Tolles Ganzjahresbad“)".

Bei Ausweitung der Angebote kommen mehr Geldgeber infrage, wie z.B. Krankenkassen, Gastronomen, Veranstalter.

Sponsoren könnten bei neuen Nutzungskonzepten sowohl als Geldgeber (ggf. mit Verkauf von Namensrechten) oder als Nutzer (Sport für Mitarbeiter etc.) infrage kommen.

 

Bürgerbeteiligung Grugabad – Ergebnisse der ersten Runde

(August 2017)
Die erste Runde der Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Grugabades ist im Juni gelaufen, weitere folgen am, 14.9., 15.9. und 19.9.. Informationen zum Programm... 

Ausgangsprobleme sind vor allem: angestauter Renovierungsbedarf, hoher Zuschussbedarf, abnehmende Besucherzahlen und Attraktivität, Imageprobleme.

In drei Arbeitsgruppen haben ca. 80 Bürger zu verschiedenen Aspekten diskutiert. So mancher, insbesondere der anwesenden Fachleute, wird vermutlich starke Nerven gebraucht haben, denn die finanziellen und technischen Aspekte wurden weitgehend ausgeklammert. Es ging vor allem um die Bedeutung, die das Bad für die Bürger und Nutzer hat und um Wünsche und Ideen der Bürger. Ein solcher emotionaler Aufschlag eines längeren Diskussionsprozesses ist üblich, denn so werden Ziele und Werte offenbar und eine Aktivierung erreicht.

Sehr eindringlich und emotional wurde die große Bedeutung, die das Bad für die Bürger und die Stadt hat, dann auch beschrieben, worin weitgehende Einigkeit bestand.

Der Ablauf und die Inputs der ersten Runde sind hier dokumentiert...
Außerdem die Folien aus den Vortragsbeiträgen... die für jene, die die Vorträge nicht gehört haben nur teilweise aussagekräftig sind. 

Da der Bericht vom Workshop mehr beschreibenden Charakter hat, habe ich alle konkreten Vorschläge der Bürger extrahiert und zusammengefasst, um einen wertungsfreien Überblick über die Handlungsoptionen zu gewinnen.

Vor der ersten Veranstaltung wurde eine Einführung in die Thematik vorgegeben, die insbesondere die Aspekte des Denkmalschutzes beleuchtet. 

Von Seiten der IGR wurde ein aus Experteninterviews extrahierter Input gegeben, den wir bald ergänzen werden.

Das offizielle Portal zum Thema auf essen.de...
 

 

 

Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Grugabades

Im Vorfeld der Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Grugabades habe ich viele Experten zu diesem Thema interviewt. Frühere Zuständige, Berater, Verbände, Leistungsschwimmer und Freizeitnutzer des Bades.

Leider haben sich ja nicht so viele Bürger zu den Veranstaltungen angemeldet, wie geplant. Vielleicht, weil wir alle meinen, dass uns die Fachkenntnis und die Daten fehlen, um Qualifiziertes beitragen zu können.

Um trotzdem Anregungen zu geben und den Diskussionsprozess auf möglichst breite Basis zu stellen gebe ich hier eine wertungsfreie Zusammenfassung der Ergebnisse. Eine formlose Sammlung, die sich vermutlich weiterentwickeln wird:

Randbedingungen:

  • 15 Mio. € geschätzter Renovierungsaufwand
  • Rund 1,4 Mio. € jährliche Kosten bei 300 T€ Erlösen
  • Weniger als die Hälfte der Besucherzahlen wie am Anfang in den 60ern mit 360.000. Heute 80.000-120.000 je nach Wetter
  • Funktion von Anfang an: Sport, Freizeit, Vergnügen, Aufenthaltsort, Kinder
  • Eintritt: 2-4€
  • 3-4 Monate Betrieb pro Jahr mit extremer Wetterabhängigkeit.
  • Denkmalschutz steht aus: Das Rheinische Amt für Denkmalpflege hat bei der Stadt den Antrag gestellt, das Grugabad in die Denkmalliste einzutragen. Konzept hier: 

Die Basisinformationen laut Unterlagen:

Architekt: Gerd Lichtenhahn, Hannover
Eröffnung: 15.06.1964
Baukosten: 15 Mio. DM
Grundstücksgröße: 51.949 qm
Liegewiese: 25.000 qm
gesamte Wasserfläche: 5.321 qm
Angebot: Sportbecken, Sprungbecken, Wellenbecken, Nichtschwimmer, Kinderbecken, Wasserrutsche
keine Notwendigkeit für Schul- oder Vereinssport
hohe Bedeutung für die Essener (Nachkriegs-)Geschichte, daher emotionale Verbindung vieler Bürger
Denkmalschutz (Verfahren noch schwebend)
  

Um die Nutzung und Wirtschaftlichkeit zu verbessern gibt es grundsätzlich folgende Möglichkeiten:

- Technische und organisatorische Effizienzsteigerung und Synergienutzung

- Verbesserung des Badeangebotes

- Neue Nutzungsangebote, insbesondere mit Erschließung neuer Nutzergruppen

- Verlängerung der Nutzungszeit im Jahr

- Verkleinerung oder Neubau

- Verbesserung des Marketing

 

Mängel und Vorschläge, die von Besuchern und Fachleuten vorgebracht wurden:

Technische Mängel werden erstaunlich selten von Nutzern vorgebracht.

In den letzten Jahren haben Probleme mit vor allem jungen Besuchern, die unsoziales Verhalten zeigten, zugenommen und viele potentielle Besucher davon abgehalten das Bad zu besuchen. Ein Sicherheitsdienst ist zwar eine wirksame Gegenmaßnahme, verschlechtert aber auch das Image. Kann eine Erhöhung der Preise oder der Einsatz von Kameras helfen?
 

Angebotsverbesserungen

Ein Experte meinte, dass Meeressand attraktiver und pflegeleichter sei als Wiese.

Das gastronomische Angebot wird als unzureichend empfunden.

Mit Blick auf den erfolgreichen Seaside Beach am Baldeneysee wird angeregt eine szenige Beach-Bar und z.B. einen Grill oder Streetfood-Stände zu installieren, die mit einem Südseestrand in der schönen Landschaft hohe Aufenthaltsqualität schaffen würde. Sand, Strandkörbe …. Hier können Partner aus der Gastronomie hilfreich sein (Brauerei?)
Ferner könnten Abendveranstaltungen mit Musik junges Publikum anziehen.
Mit Blick auf den Seaside Beach kann eine Besuchergruppe ins Auge gefasst werden, die weniger das Schwimmen als die landschaftlichen Reize und den Szenetreff als Motiv haben. Externe Veranstalter wären hierfür hinzuzuziehen. Bedarf ist sicher vorhanden.

Vermutlich wird es nicht mehr zu ändern sein; aber das ursprünglich im Gebäude an der Grenze zur Gruga installierte Restaurant hatte viele Vorzüge. Es war auch vom Park aus zu nutzen und bot einen landschaftlich reizvollen Blick zu beiden Seiten, den Park und das Bad. Man bedenke, dass im Grugapark über das Fehlen von Gastronomie geklagt wird. Das Gebäude wird heute durch eine Kita und die Verkehrswacht genutzt.

Alle sind sich einig, dass der Besucherrückgang neben der demografischen Entwicklung auch in einem geänderten Freizeitverhalten begründet ist. Nach über 50 Jahren ist eine Anpassung an veränderte Bedürfnisse erforderlich.

Bei Imagemängeln und Besucherrückgang ist zu bedenken, dass es kaum oder gar keine Werbung für das Bad und auch keine nennenswerten Veranstaltungen gibt. Erst vor kurzem hat Jelena Ivanovic mit dem Projekt "Kunstbaden" gezeigt, dass das Bad auch Location für kulturelle Veranstaltungen sein kann und das auch im Oktober bei kalten Temperaturen. Früher gab es in erheblichem Maße bedeutende Sportwettkämpfe im Bad. Neben Schwimmen z.B. auch Kanu. Andere Sportarten kämen vielleicht auch infrage. Leider sind Chancen, die sich z.B. durch die Triathleten ergeben haben, nicht offensiv genutzt worden. Was ist mit Tauchern?

Es besteht angeblich Bedarf an Schwimmkursen - auch für Erwachsene (in Do ausgebucht) u.v.a.m. der nicht aufgegriffen wird.

Es ist also anzuraten neue Nutzungen und Nutzergruppen anzustreben und die Angebote besser zu kommunizieren. Immer wieder fällt auf, dass die schon jetzt bestehenden Angebote vielen nicht bekannt sind. So meinte selbst ein Experte, dass ein Kleinkinderangebot fehle, obwohl es von Anfang an vorhanden ist.

Hinsichtlich der Anpassung des Bades an aktuelle Bedürfnisse gibt es wenig neue Inputs.

Ein Naturbad wurde vorgeschlagen, wie es in Mülheim erfolgreich ist.

Von Expertenseite heißt es, dass angeblich ein Einsparpotential darin liegt, dass nur bis 1,25m Wassertiefe eine allgemeine Aufsicht vorgeschrieben ist, während das Schwimmen auch für Sportler ohne weiteres möglich ist. Die Wassermenge ist natürlich auch geringer. Es gibt Vorbehalte bei Schwimmern. Das Argument wäre zu prüfen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wie bei vielen anderen Essener Bädern auch, die Trägerschaft von der Stadtverwaltung (Sport und Bäderbetriebe) zu einem Trägerverein, etwa dem ESPO, zu geben, weil in anderen Fällen offenbar deutliche Verbesserungen der Ergebnisse erreicht wurden. - Was zu verifizieren wäre.
  

Ganzjahresbad

Für die Wirtschaftlichkeit ist die für ein Freibad naturgemäße kurze Nutzungsdauer von 3-4 Monaten und dann auch nur bei gutem Wetter, ein großes Hindernis. Sie lässt sich nur durch ein Hallenbad bzw. eine Halle über ein Becken erweitern.

Tatsächlich war dies einige Zeit realistisch in der Diskussion, als sich auch das Ende des Hauptbades abzeichnete und hätte für Essen große Vorteile geboten. Die ideologische Diskussion um das Hesse Bad in Wahlkampfzeiten sowie die in Essen unvermeidlichen Nord-Süd-Argumente haben Gelder parteipolitisch so geleitet, dass diese Option nicht weiterverfolgt werden konnte. Der Ersatz des Hauptbades durch das vornehmlich durch Sportler genutzte Bad am Thurmfeld macht heute Investitionen in eine Halle nur schwer durchsetzbar, obwohl Rüttenscheid - ganz im Gegensatz zum Klagen des Nordens - bereits extrem im Bereich des Sportes demontiert wurde. Man denke nur an das Stadion, die Festwiese, die Turnfesthalle u.a..

Rein sachlich gesehen besteht genug Bedarf an sportlicher Nutzung, und die bestehenden Bäder können den Bedarf von Schulen, Vereinen und Bürgern bei weitem nicht decken. Ein derartiges Angebot gehört zu den Pflichten einer Kommune, weil es der Lebenstüchtigkeit (Schwimmenlernen) und der Gesundheit der Bürger dient.

Der Reiz einer Halle liegt darin, dass man nur einen Bruchteil an Investitionskosten hat, wenn man bestehende Einrichtungen nutzt, sie also nicht neu bauen muss: Wasseraufbereitung, Heizung, Umkleiden und Sanitäranlagen, Kassen, Parkplätze und Verkehrsinfrastruktur etc..

Die Idee einer Traglufthalle erscheint da im ersten Moment gewagt; tatsächlich aber gibt es in Deutschland einige solche Installationen (Bochum, Gladbeck…). Will man eine Halle neu bauen, käme die Südecke des Geländes infrage.

Sportler sind auf Hallen und 50m-Becken angewiesen.

Für die Beurteilung der Option Halle/Ganzjahresbad fehlen an dieser Stelle Bedarfsanalysen.
  

Verkleinerung

Geht man davon aus, dass weder eine Verbesserung oder Erweiterung des Badeangebotes noch die Einführung neuer Nutzungen ausreichen, so kann auch an eine Verkleinerung gedacht werden.

Einheitliche Meinung ist, dass das Nichtschwimmerbecken zu groß sei. Es ist auch nicht beheizt. Es aufzugeben wäre das Ende der Rutsche, die Symbol für das Bad ist und durchaus genutzt wird. Eine Verkleinerung, indem man den hinteren Bereich etwa mit Sand zu einem Beach verschließt - vielleicht sogar mit Wasserkante - ist eine Option, die aber wenig Geld spart.
Ein Beispiel verdeutlicht das: Wenn zu kalten oder frühen Tageszeiten einige ihre sportlichen Bahnen im 50m-Becken ziehen, ist niemand in den anderen Becken. Trotzdem ist es Vorschrift an jedes Becken einen Bademeister zu stellen, der bezahlt werden muss. Diese spart man nur durch Aufgabe eines ganzen Beckens.

Ein Experte meinte, der Sprungturm mit Becken solle aus Kostengründen geschlossen und zu einer Tropenlandschaft mit Feuchtbiotop umgebaut werden. Es gibt aber Aussagen, dass dieser intensiv genutzt wird. Für bestimmte Sportabzeichen ist er auch erforderlich. Es wäre zu klären, wie teuer der Betrieb des Turmes mit Becken ist. Beheizt ist es nicht.

Die Sportler betonen, dass sie ein 50m-Becken brauchen und es sonst kaum welche gäbe. Auch hier ist eine Stilllegung schwierig. 

Ein Schließen des Wellenbades würde wohl die größte Ersparnis bieten, aber es ist eines der wenigen seiner Art in Deutschland und das einzige in der Region und eine wesentliche Attraktion des Bades.

Ein Vorschlag ist, im Bereich der Tribüne ein neues Gebäude zu errichten, dessen Nutzung möglichst Synergien zum Bad aufweisen soll, ohne dass dies näher definiert wird. Mancher meint, dabei könne man die Rückseite der Tribüne nutzen, vermutlich würde aber die Tribüne dabei ganz oder teilweise fallen. Vollständig genutzt wird sie ja ohnehin nicht.

Denkt man an ein Gesundheitsbad, Gymnastik, Physio, Wellness… so ist  nicht nur Kur vor Ort und die Grugatherme zu berücksichtigen, sondern auch die Frage, in wieweit die Kommune sich in diesen Markt begeben sollte und darf. Vielleicht hat auch hier der ESPO oder ein anderer Träger Ideen.

Wenn eine Verkleinerung der Fläche des Bades nicht an dieser Stelle erfolgt, kann sie im Nordbereich erfolgen. Hier sind Synergien zur Messe gegeben, wie sie bei den Plänen zur Olympiade 2012 im Ruhrgebiet bereits berücksichtigen wurden. Ein Film aus jener Zeit mutet heute sehr visionär an, aber vielleicht fehlt so etwas in Essen. Immerhin die eine Olymipa-Bewerbung wieder im Gespräch. Die Grugahalle jedenfalls ist ein anderer Verlustbringen, der dann besser genutzt werden könnte.

Die Option eines Spaßbades hängt von der Marktanalyse ab, die die Experten ehr kritisch sehen. Leider hat die Stadt Essen hier einige schlechte Erfahrungen gemacht (Holle, Oase…), über die man trefflich streiten kann. Das sollte aber nicht zu Vorurteilen führen, denn in Bereich der privat geführten Bäder, wozu auch die Oase in der erfolgreichen Zeit gehörte, gibt es auch Erfolge. Die leidige Surfanlage mag man kaum ansprechen. Sie ist aber ein Beispiel für neue Ideen, nach denen man suchen sollte.

Bei den Kosten einer wie auch immer gearteten Renovierung meinen Experten, dass ein Abriss mit Neubau wirtschaftlicher wäre.

Spätestens hier spielt der Aspekt des Denkmalschutzes eine entscheidende Rolle. Die Definition und Begründung für einen Denkmalschutz liegt vor. Die Stadt Essen hat hin aber (noch) nicht vollzogen, um die Diskussionsprozesse abzuwarten.

Die Meinungen dazu gehen im politischen Raum auseinander. Vor allem Grüne und Linke fordern den Denkmalschutz und sehen darin eine Sicherung der Existenz des Bades. Allerdings besteht bei allen Parteien der Wille das Bad zu erhalten, so dass dieser Schutz gar nicht nötig ist. Die Folge ist aber die Verhinderung von sinnvollen Änderungen und extrem hohe Kosten für Aspekte, die dem Nutzer in der Regel nicht nutzen. Es kann also dem Bad sehr schaden und Geld kosten, das woanders fehlen wird.

    

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Thesen zur Bürgerbeteiligung "Zukunft des Grugabades"

(Juni 2017 Vorbereitgung 1. Workshop)
Im Vorfeld der Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Grugabades habe ich viele Experten zu diesem Thema interviewt. Frühere Zuständige, Berater, Verbände, Leistungsschwimmer und Freizeitnutzer des Bades.

Leider haben sich ja nicht so viele Bürger zu den Veranstaltungen angemeldet, wie geplant. Vielleicht, weil wir alle meinen, dass uns die Fachkenntnis und die Daten fehlen, um Qualifiziertes beitragen zu können.

Um trotzdem Anregungen zu geben und den Diskussionsprozess auf möglichst breite Basis zu stellen gebe ich hier eine wertungsfreie Zusammenfassung der Ergebnisse. Eine formlose Sammlung, die sich vermutlich weiterentwickeln wird:

Randbedingungen:

  • 15 Mio. € geschätzter Renovierungsaufwand
  • Rund 1,4 Mio. € jährliche Kosten bei 300 T€ Erlösen
  • Weniger als die Hälfte der Besucherzahlen wie am Anfang in den 60ern mit 360.000. Heute 80.000-120.000 je nach Wetter
  • Funktion von Anfang an: Sport, Freizeit, Vergnügen, Aufenthaltsort, Kinder
  • Eintritt: 2-4€
  • 3-4 Monate Betrieb pro Jahr mit extremer Wetterabhängigkeit.
  • Denkmalschutz steht aus: Das Rheinische Amt für Denkmalpflege hat bei der Stadt den Antrag gestellt, das Grugabad in die Denkmalliste einzutragen. Konzept hier: 

Die Basisinformationen laut Unterlagen:

Architekt: Gerd Lichtenhahn, Hannover
- Eröffnung: 15.06.1964
- Baukosten: 15 Mio. DM
- Grundstücksgröße: 51.949 qm
- Liegewiese: 25.000 qm
- gesamte Wasserfläche: 5.321 qm
- Angebot: Sportbecken, Sprungbecken, Wellenbecken, Nichtschwimmer, Kinderbecken, Wasserrutsche
keine Notwendigkeit für Schul- oder Vereinssport
- mittlerweile Wärmeversorgung durch das Biomasse-Heizwerk an der Lührmannsrtraße
- hohe Bedeutung für die Essener (Nachkriegs-)Geschichte, daher emotionale Verbindung vieler Bürger
- Denkmalschutz (Verfahren noch schwebend)
   

Um die Nutzung und Wirtschaftlichkeit zu verbessern gibt es grundsätzlich folgende Möglichkeiten:

- Technische und organisatorische Effizienzsteigerung und Synergienutzung

- Verbesserung des Badeangebotes

- Neue Nutzungsangebote, insbesondere mit Erschließung neuer Nutzergruppen

- Verlängerung der Nutzungszeit im Jahr

- Verkleinerung oder Neubau

- Verbesserung des Marketing

 

Mängel und Vorschläge, die von Besuchern und Fachleuten vorgebracht wurden:

Technische Mängel werden erstaunlich selten von Nutzern vorgebracht.

In den letzten Jahren haben Probleme mit vor allem jungen Besuchern, die unsoziales Verhalten zeigten, zugenommen und viele potentielle Besucher davon abgehalten das Bad zu besuchen. Ein Sicherheitsdienst ist zwar eine wirksame Gegenmaßnahme, verschlechtert aber auch das Image. Kann eine Erhöhung der Preise oder der Einsatz von Kameras helfen? Ist mal eine Frauenzone probiert worden? Für jene, die sich belästigt fühlen, könnte man einen Teil der Wiese reservieren. Es gibt ja auch Frauenparkplätze. 
 

Angebotsverbesserungen

Ein Experte meinte, dass Meeressand attraktiver und pflegeleichter sei als Wiese.

Das gastronomische Angebot wird als unzureichend empfunden.

Mit Blick auf den erfolgreichen Seaside Beach am Baldeneysee wird angeregt eine szenige Beach-Bar und z.B. einen Grill oder Streetfood-Stände zu installieren, die mit einem Südseestrand in der schönen Landschaft hohe Aufenthaltsqualität schaffen würde. Sand, Strandkörbe …. Hier können Partner aus der Gastronomie hilfreich sein (Brauerei?)
Ferner könnten Abendveranstaltungen mit Musik junges Publikum anziehen.
Mit Blick auf den Seaside Beach kann eine Besuchergruppe ins Auge gefasst werden, die weniger das Schwimmen als die landschaftlichen Reize und den Szenetreff als Motiv haben. Externe Veranstalter wären hierfür hinzuzuziehen. Bedarf ist sicher vorhanden.

Vermutlich wird es nicht mehr zu ändern sein; aber das ursprünglich im Gebäude an der Grenze zur Gruga installierte Restaurant hatte viele Vorzüge. Es war auch vom Park aus zu nutzen und bot einen landschaftlich reizvollen Blick zu beiden Seiten, den Park und das Bad. Man bedenke, dass im Grugapark über das Fehlen von Gastronomie geklagt wird. Das Gebäude wird heute durch eine Kita und die Verkehrswacht genutzt.

Alle sind sich einig, dass der Besucherrückgang neben der demografischen Entwicklung auch in einem geänderten Freizeitverhalten begründet ist. Nach über 50 Jahren ist eine Anpassung an veränderte Bedürfnisse erforderlich.

Bei Imagemängeln und Besucherrückgang ist zu bedenken, dass es kaum oder gar keine Werbung für das Bad und auch keine nennenswerten Veranstaltungen gibt. Erst vor kurzem hat Jelena Ivanovic mit dem Projekt "Kunstbaden" gezeigt, dass das Bad auch Location für kulturelle Veranstaltungen sein kann und das auch im Oktober bei kalten Temperaturen. Früher gab es in erheblichem Maße bedeutende Sportwettkämpfe im Bad. Neben Schwimmen z.B. auch Kanu. Andere Sportarten kämen vielleicht auch infrage. Leider sind Chancen, die sich z.B. durch die Triathleten ergeben haben, nicht offensiv genutzt worden. Was ist mit Tauchern?

Es besteht angeblich Bedarf an Schwimmkursen - auch für Erwachsene (in Do ausgebucht) u.v.a.m. der nicht aufgegriffen wird.

Es ist also anzuraten neue Nutzungen und Nutzergruppen anzustreben und die Angebote besser zu kommunizieren. Immer wieder fällt auf, dass die schon jetzt bestehenden Angebote vielen nicht bekannt sind. So meinte selbst ein Experte, dass ein Kleinkinderangebot fehle, obwohl es von Anfang an vorhanden ist.

Hinsichtlich der Anpassung des Bades an aktuelle Bedürfnisse gibt es wenig neue Inputs.

Ein Naturbad wurde vorgeschlagen, wie es in Mülheim erfolgreich ist.

Von Expertenseite heißt es, dass angeblich ein Einsparpotential darin liegt, dass nur bis 1,25m Wassertiefe eine allgemeine Aufsicht vorgeschrieben ist, während das Schwimmen auch für Sportler ohne weiteres möglich ist. Die Wassermenge ist natürlich auch geringer. Es gibt Vorbehalte bei Schwimmern. Das Argument wäre zu prüfen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wie bei vielen anderen Essener Bädern auch, die Trägerschaft von der Stadtverwaltung (Sport und Bäderbetriebe) zu einem Trägerverein, etwa dem ESPO, zu geben, weil in anderen Fällen offenbar deutliche Verbesserungen der Ergebnisse erreicht wurden. - Was zu verifizieren wäre.
  

Ganzjahresbad

Für die Wirtschaftlichkeit ist die für ein Freibad naturgemäße kurze Nutzungsdauer von 3-4 Monaten und dann auch nur bei gutem Wetter, ein großes Hindernis. Sie lässt sich nur durch ein Hallenbad bzw. eine Halle über ein Becken erweitern.

Tatsächlich war dies einige Zeit realistisch in der Diskussion, als sich auch das Ende des Hauptbades abzeichnete und hätte für Essen große Vorteile geboten. Die ideologische Diskussion um das Hesse Bad in Wahlkampfzeiten sowie die in Essen unvermeidlichen Nord-Süd-Argumente haben Gelder parteipolitisch so geleitet, dass diese Option nicht weiterverfolgt werden konnte. Der Ersatz des Hauptbades durch das vornehmlich durch Sportler genutzte Bad am Thurmfeld macht heute Investitionen in eine Halle nur schwer durchsetzbar, obwohl Rüttenscheid - ganz im Gegensatz zum Klagen des Nordens - bereits extrem im Bereich des Sportes demontiert wurde. Man denke nur an das Stadion, die Festwiese, die Turnfesthalle u.a..

Rein sachlich gesehen besteht genug Bedarf an sportlicher Nutzung, und die bestehenden Bäder können den Bedarf von Schulen, Vereinen und Bürgern bei weitem nicht decken. Ein derartiges Angebot gehört zu den Pflichten einer Kommune, weil es der Lebenstüchtigkeit (Schwimmenlernen) und der Gesundheit der Bürger dient.

Der Reiz einer Halle liegt darin, dass man nur einen Bruchteil an Investitionskosten hat, wenn man bestehende Einrichtungen nutzt, sie also nicht neu bauen muss: Wasseraufbereitung, Heizung, Umkleiden und Sanitäranlagen, Kassen, Parkplätze und Verkehrsinfrastruktur etc..

Die Idee einer Traglufthalle erscheint da im ersten Moment gewagt; tatsächlich aber gibt es in Deutschland einige solche Installationen (Bochum, Gladbeck…). Will man eine Halle neu bauen, käme die Südecke des Geländes infrage.

Sportler sind auf Hallen und 50m-Becken angewiesen.

Für die Beurteilung der Option Halle/Ganzjahresbad fehlen an dieser Stelle Bedarfsanalysen.
  

Verkleinerung

Geht man davon aus, dass weder eine Verbesserung oder Erweiterung des Badeangebotes noch die Einführung neuer Nutzungen ausreichen, so kann auch an eine Verkleinerung gedacht werden.

Einheitliche Meinung ist, dass das Nichtschwimmerbecken zu groß sei. Es ist auch nicht beheizt. Es aufzugeben wäre das Ende der Rutsche, die Symbol für das Bad ist und durchaus genutzt wird. Eine Verkleinerung, indem man den hinteren Bereich etwa mit Sand zu einem Beach verschließt - vielleicht sogar mit Wasserkante - ist eine Option, die aber wenig Geld spart.
Ein Beispiel verdeutlicht das: Wenn zu kalten oder frühen Tageszeiten einige ihre sportlichen Bahnen im 50m-Becken ziehen, ist niemand in den anderen Becken. Trotzdem ist es Vorschrift an jedes Becken einen Bademeister zu stellen, der bezahlt werden muss. Diese spart man nur durch Aufgabe eines ganzen Beckens.

Ein Experte meinte, der Sprungturm mit Becken solle aus Kostengründen geschlossen und zu einer Tropenlandschaft mit Feuchtbiotop umgebaut werden. Es gibt aber Aussagen, dass dieser intensiv genutzt wird. Für bestimmte Sportabzeichen ist er auch erforderlich. Es wäre zu klären, wie teuer der Betrieb des Turmes mit Becken ist. Beheizt ist es nicht.

Die Sportler betonen, dass sie ein 50m-Becken brauchen und es sonst kaum welche gäbe. Auch hier ist eine Stilllegung schwierig. 

Ein Schließen des Wellenbades würde wohl die größte Ersparnis bieten, aber es ist eines der wenigen seiner Art in Deutschland und das einzige in der Region und eine wesentliche Attraktion des Bades.

Ein Vorschlag ist, im Bereich der Tribüne ein neues Gebäude zu errichten, dessen Nutzung möglichst Synergien zum Bad aufweisen soll, ohne dass dies näher definiert wird. Mancher meint, dabei könne man die Rückseite der Tribüne nutzen, vermutlich würde aber die Tribüne dabei ganz oder teilweise fallen. Vollständig genutzt wird sie ja ohnehin nicht.

Denkt man an ein Gesundheitsbad, Gymnastik, Physio, Wellness… so ist  nicht nur Kur vor Ort und die Grugatherme zu berücksichtigen, sondern auch die Frage, in wieweit die Kommune sich in diesen Markt begeben sollte und darf. Vielleicht hat auch hier der ESPO oder ein anderer Träger Ideen.

Wenn eine Verkleinerung der Fläche des Bades nicht an dieser Stelle erfolgt, kann sie im Nordbereich erfolgen. Hier sind Synergien zur Messe gegeben, wie sie bei den Plänen zur Olympiade 2012 im Ruhrgebiet bereits berücksichtigen wurden. Ein Film (Bauten ab Minute 2,5) aus jener Zeit mutet heute sehr visionär an, aber vielleicht fehlt so etwas in Essen. Immerhin die eine Olymipa-Bewerbung wieder im Gespräch. Die Grugahalle jedenfalls ist ein anderer Verlustbringen, der dann besser genutzt werden könnte.

Die Option eines Spaßbades hängt von der Marktanalyse ab, die die Experten ehr kritisch sehen. Leider hat die Stadt Essen hier einige schlechte Erfahrungen gemacht (Holle, Oase…), über die man trefflich streiten kann. Das sollte aber nicht zu Vorurteilen führen, denn in Bereich der privat geführten Bäder, wozu auch die Oase in der erfolgreichen Zeit gehörte, gibt es auch Erfolge. Die leidige Surfanlage mag man kaum ansprechen. Sie ist aber ein Beispiel für neue Ideen, nach denen man suchen sollte.

Bei den Kosten einer wie auch immer gearteten Renovierung meinen Experten, dass ein Abriss mit Neubau wirtschaftlicher wäre.

Spätestens hier spielt der Aspekt des Denkmalschutzes eine entscheidende Rolle. Die Definition und Begründung für einen Denkmalschutz liegt vor. Die Stadt Essen hat hin aber (noch) nicht vollzogen, um die Diskussionsprozesse abzuwarten.

Die Meinungen dazu gehen im politischen Raum auseinander. Vor allem Grüne und Linke fordern den Denkmalschutz und sehen darin eine Sicherung der Existenz des Bades. Allerdings besteht bei allen Parteien der Wille das Bad zu erhalten, so dass dieser Schutz gar nicht nötig ist. Die Folge ist aber die Verhinderung von sinnvollen Änderungen und extrem hohe Kosten für Aspekte, die dem Nutzer in der Regel nicht nutzen. Es kann also dem Bad sehr schaden und Geld kosten, das woanders fehlen wird.

 

Datenbasis

Um Ideen beurteilen zu können, benötigt man Daten, die im Rahmen einer Bürgerbeteiligung schwer zu berücksichtigen sind. Sie sollen aber trotzdem zur Verfügung gestellt und im Groben vorgestellt werden. Dazu gehört z.B.

- Betriebskostenaufteilung

- Vergleich mit anderen, vergleichbaren Bädern. Auch mit neuen.

- Renovierungskostenaufteilung

- Bädernutzungszahlen

- Bedarfs- /Marktanalyse: Sport (Vereine etc.), Schulen, Wellness, Freizeit für Essen bzw. das Einzugsgebiet

- Bäderkonzept

Wichtig ist es, das Problem in einem möglichst großen Zusammenhang zu sehen. 

Links:

Dokumente zur Bürgerbeteiligung...
Bildersammlung... 


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